In meinem Projekt geht es um die fotografische Dokumentation kleiner Reparatur-Werkstätten in Kassel. Hier wird noch instand gesetzt, erhalten, heile gemacht: Es sind Autowerkstätten darunter, Änderungsschneiderinnen, Tischler und Tischlerinnen, ein kreativer Metallbauer, Uhr- und Schuhmacher. Die Liste wird sich noch erweitern. Betriebe wie diese haben nur wenige Mitarbeitende und kommen ohne elaborierte Marketingstrategien und aufwändig gestaltete Empfangslobbys aus. Ihre Ladengeschäfte finden sich an den großen Ausfallstraßen oder in Hinterhöfen – noch.
Auffällig ist die hohe Identifikation der Inhaber*innen mit ihrer Tätigkeit und ihren Betrieben, das geballte Fachwissen, die enorme Kompetenz beim Lösen bisweilen komplexer Probleme. Bemerkenswert ist der Mut, den sie brauchen, um sich in unserer schnell drehenden Welt zu behaupten. Das verdient Respekt.
Was interessiert mich besonders an diesem Projekt?
Zum einen die Menschen und die Geschichten dahinter. Wie nahe komme ich Ihnen, wie weit öffnen sie sich? Wird es mir gelingen, das Essentielle, Wichtige zu zeigen?
Zum anderen sind diese Arbeitsstätten oftmals von unerwarteter und überraschender Ästhetik, die einfach passiert: Durch die jahrelange Nutzung kumuliert hier und dort Material, findet eine Aneignung der Räume durch Dekoration statt, hinterlässt Abnutzung seine Spuren. Dies festzuhalten ist genußreich. Hinzu kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit. Was repariert ist, muss nicht weggeworfen werden. Das möchte ich würdigen.